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Meet window joiner Petter Gantelius

Built by hand

Treffen Sie den Fensterrestaurator Petter Gantelius

Sobald ich die Werkstatt des Fensterrestaurators Petter Gantelius betrete, empfängt mich ein angenehmer Holzgeruch. An der Decke hängen ordentlich die Fensterrahmen und warten darauf, liebevoll restauriert zu werden.

Ein Handwerk, das wirklich entschleunigt, und Petter widmet jedem Schritt seiner Arbeit große Sorgfalt. Er fährt mit der Hand über eine Reparatur, die er kürzlich ausgeführt hat, und kommt zu dem Urteil, dass sie jetzt perfekt ist.

Kannst du uns etwas mehr über deinen Hintergrund erzählen, hast du schon immer als Tischler gearbeitet?

Die meiste Zeit habe ich eigentlich als Zirkusartist gearbeitet. Ich habe vor allem Akrobatik, Jonglieren und Feuernummern in verschiedenster Form gemacht. Schwierige Aufgaben haben mich schon immer magisch angezogen, ich habe auch immer gerne Dinge geübt, die schwierig oder am besten völlig unmöglich sind.

Wie kam es, dass du schließlich Tischler wurdest?

Von Kind an habe ich sehr gerne mit Holz gearbeitet. Nach dem Abitur habe ich Kurse in Gebäuderestauration an der Technischen Hochschule Lund besucht. Ich wollte Gebäuderestaurator werden. Aber das war viel zu viel Verwaltung und zu hierarchisch für mich. Ich habe da gar nicht reingepasst. Ich wollte auch mit den Händen arbeiten.

Deswegen habe ich die Idee aufgegeben und weiter als Artist gearbeitet. Erst als ich einen alten Fensterrestaurator kennenlernte, wurde mir klar, was ich eigentlich machen wollte. Nach 12 Jahren als professioneller Zirkusartist gründete ich 2014 meine eigene Fenstertischlerei.

"Fenster auszutauschen, weil sie zugig sind, ist so, als wenn man sein Auto verschrottet, weil die Reifen verschlissen sind."

Wie viele Fenstertischler gibt es in Schweden?

Das ist schwer zu sagen, weil viele die Öffentlichkeit scheuen. Die meisten von ihnen haben mehr als genug zu tun und müssen sich nicht selbst vermarkten. Ich bin einer von ihnen, vielleicht sind wir insgesamt 200. Ich kenne rund 100 Tischler.

Klingt nicht, als müsstest du deine Kunden suchen?

Oh nein, die Kunden kommen zu mir. (Er lacht) Aber als ich als Fenstertischler angefangen habe, fand ich, dass es schwierig war, an gute Informationen zu kommen, deswegen teile ich Tipps in den sozialen Medien. Das hat mir Aufträge eingebracht und für Aufmerksamkeit gesorgt. Das zu teilen, was ich mache, ist die beste Werbung für mich.

"Ich habe viele Elektrowerkzeuge, mit denen ich wirklich effizient arbeiten kann, aber sie machen Lärm und verursachen Staub, sodass ich häufig einen Schritt vom Werkstück zurücktreten muss."

Was ist das Beste an deiner Arbeit?

Traumaufträge sind, wenn es um verschlissene alte Fenster geht, die einem Kunden gehören, der schon lange auf der Suche nach jemandem ist, der sie für ihn restauriert. Das Beste ist, das Glas zu schneiden, den Kitt aufzutragen, beschädigtes Holz zu entfernen und die Ersatzstücke perfekt einzupassen. Anschließend alles bis auf den letzten Zehntelmillimeter genau abzuschleifen, so dass Alt und Neu verschmelzen.

Gleichzeitig ist die Arbeit sehr abwechslungsreich – mal reiße ich Beton ein, um im nächsten Augenblick ein 200 Jahre altes mundgeblasenes Fenster herauszulösen oder einen Rahmen in luftiger Höhe einzuhängen.

"Anschließend alles bis auf den letzten Zehntelmillimeter genau abzuschleifen, so dass Alt und Neu verschmelzen."

Wenn ich das richtig verstehe, benutzt du hauptsächlich Handwerkzeuge?

Das richtige Werkzeug für den entsprechenden Zweck würde ich sagen. Oft geht es einfacher und schneller, von Hand zu arbeiten, als Maschinen zu holen, die erst für die Arbeit konfiguriert werden müssen. Ich habe viele Elektrowerkzeuge, mit denen ich wirklich effizient arbeiten kann, aber sie machen Lärm und verursachen Staub. Außerdem muss ich mehr Abstand zum Werkstück halten.

Auf welches Werkzeug könntest du nicht verzichten?

Es gibt viele, auf die ich nicht verzichten könnte! Am meisten würde ich aber den Beitel HDC vermissen, den ich immer an meinem Gürtel habe. Auch auf die Japansäge würde ich nicht gerne verzichten. Mit dem Beitel HDC kann ich Bereiche glätten, die ich mit anderen Stemmeisen nicht erreiche. Die Eisensohle gibt mir sofort Rückmeldung, wie glatt die bearbeitete Fläche ist.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus für dich?

Es gibt ungefähr zehn typische Arbeitstage. An Tagen in der Werkstatt stehen Bestandsaufnahme, Messen, Glasur und Farbe abkratzen, Holzrestaurationen, vielleicht Glas schneiden, Kitt, Farbe oder Leinöl auftragen oder alte Eisenbeschläge abbrennen.

Dann gibt es Tage vor Ort bei den Kunden, das kann ein undichtes Gaubenfenster sein, das repariert werden muss, oder ich säge von einem Gerüst aus modriges Holz aus einem Rahmen. Ich muss alle wichtigen Werkzeuge doppelt haben, weil ich nie weiß, was mich unter dem Metall oder Eisen erwartet.

"Schwierige Aufgaben haben mich schon immer magisch angezogen."

Hast du jemals einen Auftrag abgelehnt, weil du ihn für nicht machbar gehalten hast?

Ich habe Aufträge abgelehnt, aber nicht, weil sie nicht machbar gewesen wären. Meistens ging es darum, dass sie zu teuer geworden wären. Ich hatte beispielsweise Aufträge, bei denen es um Fenster aus den 1980er-Jahren ging, die aus minderwertigem Holz und schlechtem Glas bestanden. Diese Projekte kosten viel mehr, als sie wert sind. Aber es gibt Aufträge, die wirklich alte Fenster betreffen, die ich auch dann übernehme, wenn nur 10 % des Rahmens bleiben und der Rest neu ist, sofern es wirtschaftlich tragbar ist.

Worauf sollte man bei einer Restaurierung achten?

Das Wichtigste ist, Leinölprodukte zu verwenden, die seit Jahrhunderten eingesetzt werden. Es ist das einzige Öl, das das alte Material richtig pflegt. Wichtig ist auch, Holzreparaturen perfekt einzupassen, damit sie wirklich lange halten.

Hast du Tipps und Tricks oder behältst du alle lieber für dich?

Ich teile sie sehr gerne. Was ich tue, ist schwierig genug, deswegen muss ich keine Geschäftsgeheimnisse bewahren. Für die meisten Projekte setze ich Beitel ein und muss die Klinge oft nachschärfen. Dabei schleife ich nicht mit Wasser, das dauert viel zu lange. Ich nehme stattdessen einen Bandschleifer, da die Ecken nicht so stark verbrannt werden wie bei einem Schleifstein.

Vor dem Schleifen lege ich das Stemmeisen in den Gefrierschrank. Die Beitel HDC sind aus so schwerem Eisen gefertigt, dass sie viel länger kalt bleiben. So kann ich eine Kante mit dem Bandschleifer schärfen, ohne mir Sorgen machen zu müssen, sie zu verbrennen. Ich schärfe die Rohkante und poliere sie anschließend mit einem Tischschleifer und Polierpaste. So bekomme ich im Handumdrehen eine schöne, scharfe Kante. Sie ist natürlich nicht ganz so perfekt wie mit einem japanischen Schleifstein, aber völlig ausreichend für die meisten meiner Zwecke.

Fakten

Name: Petter Gantelius
Beruf: Fenstertischler/Restaurator
Wohnort: Ystad, Schweden
Instagram: @gantelius_fonsterhantverk

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